Merlin ist eine harte Nuss. Nachdem er jetzt fast einen Monat bei uns ist, hat sich in Sachen Zutraulichkeit nicht wirklich viel getan. Er ist megaschreckhaft und verlässt seinen Tunnel immer noch erst nach Einbruch der Dunkelheit – sprich: wenn alle im Haus schlafen. Für ein/zwei Tage dachte ich ja es würde sich bessern, aber dem war dann doch nicht so. Also bin ich vor drei Tagen dazu übergegangen ihn mithilfe eines Hamstertaxis (ja, ich musste auch erstmal googlen, was das überhaupt ist…) “einzufangen” um mich dann mit ihm in unser Bad zu verziehen. Ich möchte jetzt nicht über die vielen fehlgeschlagenen Taxieinsteigversuche schreiben. Eine ganze Woche hatte es gebraucht um das richtige Leckerli rauszufinden, welches ihn in meinen Messbecher lockt. Frischfutter war es nicht, Mehlwürmer nicht, Nüsse nicht, auch keine Blumen, Kürbiskerne und Beeren – ich war verzweifelt. Und dann endlich kam mir die zündende und funktionierende Idee: NUDELN 🙂
Sinn und Zweck der Veranstaltung war es, sich mit Merlin einzusperren und ihn laufen zu lassen. Zum einen sollte er Gefallen am Freigang finden – zum anderen natürlich auch an mir. Spart euch den Shitstorm von wegen “Willen brechen” / “Hamster quälen” und dergleichen. Ich bin der ehrlichen Meinung, dass ein zahmer Hamster ein wesentlich entspannteres Leben führt, als einer der sich jedesmal vor seinem Menschen zu Tode erschreckt. Und um dem kleinen Kerlchen zu zeigen, dass ich soooo schlimm gar nicht bin, habe ich eine Stunde mit ihm auf dem Fußboden verbracht. Bis ich soweit war, musste ich allerdings geschlagenen zwei Stunden (bis nachts um 1.00 Uhr) vor dem Nagarium sitzen, bis der Herr überhaupt aufwachte *gäääähn*
Die erste Begegnung war natürlich noch nicht so von Glückseligkeit gekrönt – also jedenfalls nicht bei Merlin. Die meiste Zeit verbracht er damit, sich im Regal mit dem Klopapiervorrat zu putzen und selbiges zu zerpflücken. Dabei mache ich mir nichts vor: Er wollte sich sicher einen Fluchtweg bauen. Die ganze Aktion sah dann so aus: